Informationen zum Beruf
Berufsgruppe
Tierpsychologie
Berufsbezeichnung
Katzenpsychologe/In, Katzenverhaltensberater/In, Pferdepsychologe/In, Pferdeverhaltensberater/In Hundepsychologe/In, Hundeverhaltensberater/In
Definition
Unter der Tierpsychologie verstehen wir heute die angewandte Ethologie oder die spezielle Verhaltensbiologie. Der eigentliche Begriff „Psychologie“ beschäftigt sich mit dem Denken und Gefühlsleben, also der Eigenwahrnehmung, die sich Dritten entzieht, weil sie subjektiv aus der Perspektive von betroffenen Personen beobachtet und beschrieben werden kann. Der Begriff „Tierpsychologie“ ist historisch zu begründen, als sich Ende des 19. Jahrhunderts Forscher darum bemühten, das innere Erleben der Tiere zu analysieren. Da in den Fokus der Ausbilder auch kognitive Prozesse, Lernen und Gedächtnis in Verbindung mit individuellem Verhalten und deren Variabilität gerückt sind, hat die Bezeichnung „Tierpsychologie“ ihre Berechtigung.
Verbreitung
Die Akademie für Tiernaturheilkunde war die erste Schule in Europa, die eine Tierpsychologie-Ausbildung angeboten hat. In den ersten Jahren dominierten in der Ausbildung Themen aus der Ethologie, sodass diese der allgemeinen Bildung diente. Erst Anfang 1995 begann sich die Ausbildung auf verhaltenstherapeutische Inhalte zu richten. Der Wissenszuwachs ist enorm, sodass laufend Fortbildungen notwendig sind. Angesichts der 14 Millionen Katzen, Hunde und Pferde allein im deutschsprachigen Raum ist die Zahl der praktizierenden Tierpsychologen, die auf ca. 600 geschätzt wird, relativ gering.
Bedarf
Seitdem das Tier bei den Menschen allmählich eine so hohe soziale Stellung eingenommen hat und eine professionelle Betreuung der Tiere durch Verhaltenstherapeuten und Tiertrainer mit Professionalität und Fachkompetenz durchgeführt wird, erscheint jedem Tierbesitzer eine Beratung sehr sinnvoll. Das Interesse an Tiertrainern und Verhaltensberatern wird durch Medien und TV-Sendungen zu diesem Thema in den letzten Jahren sicherlich dazu beigetragen haben; durchgesetzt hat es sich aber aus der Überzeugung der Menschen heraus, dass eine professionelle Hilfe tatsächlich Sinn ergibt, weil sie effektiv ist. Der Bedarf an Tierpsychologen, die als Verhaltensberater und Trainer für Hund und Pferd tätig sind, ist sehr hoch. Sicherlich haben keine anderen Tierberufe so große Perspektiven wie diese. Allerdings werden in dieser Branche erhebliche Anforderungen an Dienstleistende gestellt und die Tätigkeit bedarf großer Professionalität, um sich auf dem Markt zu etablieren. Zur Hundepsychologie siehe Hundeverhaltensberatung/Therapie
Voraussetzung
Folgende Fähigkeiten werden von Ihnen erwartet:
- Analytisches Denken, Glaubwürdigkeit, Eloquenz
- Emotionale Kontrolle und Distanz
- Viele soziale Kontakte und damit ein großer Erfahrungsschatz hinsichtlich der sozialen Kompetenz
- Kommunikationsfähigkeit mit Menschen, gute Zuhörbereitschaft
- Routinierter, artgerechter, gewaltfreier Umgang mit Tieren
- Hohes Interesse an Tieren und die persönliche Befriedigung, Tieren zu helfen oder die Beziehung Mensch-Tier zu optimieren
- Die Fähigkeit besitzen, Fakten und Ereignisse, die deskriptiv protokolliert wurden, urteilsfrei weiter zu geben
- Freude an einer beratenden Tätigkeit mit der Gabe, die Dinge so zu erklären und zu beschreiben, dass jeder sie versteht